Holz schwimmt in Wasser, so ist unsere Erfahrung aus der Kindheit. Diese Erfahrung ist allerdings nur eingeschränkt allgemeingültig. Es gibt tatsächlich Hölzer, die nicht in Wasser schwimmen. Einige Tropenhölzer, die sogenannten „Eisenhölzer“ haben eine so hohe Dichte, dass sie nicht in Wasser schwimmen. Unser heimisches Holz hat je nach Holzart eine Trockendichte von 400 bis 750 kg/m3. Die Trockendichte beschreibt die Dichte des Holzes, wenn es vollkommen trocken ist, d.h. gar kein Wasser mehr enthält. Tatsächlich ist aber in Holz immer eine gewisse Menge Wasser enthalten und so kann es sein, dass auch unser heimisches Holz, wenn es nur genügend Wasser enthält unter Umständen nicht schwimmt.
Ihr könnt das ja mal ausprobieren. Nehmt ein ganz frisches Stück Buchenholz legt es ins Wasser und beschwert es mit einem Gewicht z.B. einem Stein, damit es vollständig unter Wasser gedrückt wird. Wartet dann einige Tage bis das Holz richtig viel Wasser aufgesaugt hat. Nehmt das Gewicht von dem Holz. Das Buchenholz wird am Boden des Gefäßes liegen bleiben, also nicht mehr schwimmen.
Im Folgenden sind die Trockendichten einiger heimischen Hölzer aufgeführt
Buche 750 kg/m3
Eiche 700 kg/m3
Birke 670 kg/m3
Kiefer 510 kg/m3
Fichte 440 kg/m3
Es zeigt sich, dass die Buche die höchste Trockendichte hat. Wenn jetzt noch in den Poren der Buche Wasser enthalten ist, die Buche also frisch oder einfach nur sehr feucht ist, dann kann die Dichte über 1.000 kg/m3 steigen und die Buche schwimmt nicht mehr in Wasser.
Der Vergleich der Trockendichten zeigt, dass Nadelholz, wenn es denn trocken ist, viel weniger Masse enthält als Laubholz. Die Trockendichte von Buchenholz ist 70% höher als die Trockendichte von Fichtenholz.
Wenn wir also einen trockenen Festmeter Fichtenholz mit einem trockenen Festmeter Buchenholz vergleichen, dann enthält der Festmeter Buchenholz 70% mehr Masse als der Festmeter Fichtenholz. Die Ursache dafür ist in der Struktur des Holzes begründet. Nadelhölzer, die ja recht schnell wachsen, haben sich im Laufe der Evolution den „Leichtbau“ angeeignet, d.h. sie bilden komplexe Stützstrukturen mit hoher innerer Porosität in ihren Stämmen (winzige Kanäle, Lücken, Spalten, Hohlräume), die mit weniger Materialverbrauch ein höheres Wachstum ermöglich. Letztlich so etwas Ähnliches wie eine innere Fachwerkstruktur im Stamm. Eigentlich ziemlich smart, die Nadelhölzer, deshalb werden sie ja auch gerne als Bau- und Funktionsholz verwendet.
Im Hinblick auf die Verwendung als Brennholz ist auf Basis der Trockendichten allerdings das Laubholz im Vorteil, weil Laubholz pro Volumen, d.h. pro Stauraum in Eurer Garage oder Eurem Holzschuppen, mehr Masse enthält.
Wir verwenden bei NORATU Buchenholz, also das Holz mit der höchsten Trockendichte.
- Andreas Gutsch